Quote Originally Posted by Aura_Castel View Post
King schreibt wirklich jeden Blutstropfen auf wogegen Hohlbein sich mehr auf die Handlung beschränkt und Einzelheiten nur Randerwähnungen sind.
Ich lese auch sehr gerne Hohlbein, oder habe es zumindest als ich noch mehr Zeit zum Lesen hatte..^^
Kann dir aber genau deshalb absolut nicht recht geben. Die meisten Bücher von ihm stehen zwar noch bei meiner Familie, aber mal ein kurzer Auszug aus einem seiner Bücher das ich gerade hier habe:

"Jan war an diesem Morgen ungewöhnlich früh aufgestanden - vor zehn, eine Zeit zu der er Störungen normalerweise als vorsätzliche Körperverletzung betrachtete - und er hatte es keineswegs freiwillig getan, sondern war von einer leisen Übelkeit geweckt worden, die grundlos kam und sich hartnäckig den ganzen Tag über gehalten hatte. Strenggenommen war es nicht einmal Übelkeit gewesen, sondern einfach eine Art...Unwohlsein. Fast eine Stunde lang hatte er sogar ernsthaft daran gedacht, Katrin anzurufen und den geplanten Kinoabend abzusagen. Aber Katrin freute sich seit einer Woche auf den Film."

Würde er tatsächlich so schreiben wie du es tust, würde da stehen: "Jan fühlte sich unwohl aber ging trotzdem mit Katrin ins Kino." Die Handlung ist vorhanden, aber ihr fehlt jegliche Würze. Für eine gute Geschichte ist es unerlässlich, dass der Leser etwas mit den Charakteren anfangen kann, sich in sie hineinversetzen kann (unabhängig davon, ob es etwas ist dass der Leser selbst machen würde, darum geht es nicht). Diese ganzen kleinen Nebensätze und Ausführungen sind nicht nur schmuckes Beiwerk, sie dienen dem Zweck unauffällig die Charaktere oder den Ort der Handlung oder was auch immer zu etablieren. Aus dem tatsächlichen Abschnitt behalten wir beim Lesen hauptsächlich die Handlung im Kopf, klar, aber wir wissen jetzt auch dass Jan ein Langschläfer ist, dass er seine Übelkeit selbst nicht so recht erklären kann, und dass Katrin ihm offensichtlich sehr wichtig ist weil er ihre Vorfreude nicht zerstören will.

Die Kunst besteht nicht darin so viel wie möglich weg zu lassen, sondern so zu schreiben, dass dem Leser gar nicht auffällt wie viel er eigentlich gelesen hat


Zum Thema Timeline:
Ich finde so viel kann man sich im Rahmen der künstlerischen Freiheit schon herausnehmen, solange man darauf hinweist dass es sich vom Canon unterscheidet.
Erst recht bei FFXIV, das ja mit den zwei Spieleversionen selbst nicht immer ganz definitiv ist (Bsp.: Goldklamm in 1.0 und Goldklamm in 2.0 haben einen ganz unterschiedlichen Verlauf, Schwierigkeitsgrad, andere Mechaniken usw., an welcher Form orientiere ich mich jetzt? Essen meine Charaktere die Beeren zur Prophylaxe oder als Gegengift? Oder lasse ich die Beeren direkt ganz weg, weil irrelevant für die Story?).