Ich persönlich denke dass die Preisanzeige zwar dazu geführt hat dass der Preis bei vielen Dingen gefallen ist. Aber ich denke nicht, dass er all zu großen Einfluß auf weiteren Preisverfall hat.

Ich habe FFXI, WoW, Ragnarök Online und Aion gespielt.

FFXI: Hatte ein Auktionshaus mit Verkaufs-History
WoW: Auktionshaus mit Preiseinsicht
Aion: Auktionshaus mit Preiseinsicht
Ragnarök Online: Ausschließlich Spielerbazaare

Und egal in welchem System man sich bewegt: Es gab absolut überall Preisverfall und gegenseitiges unterbieten!

Jedes dieser MMO's hatte seine Wege um wieder Geld aus dem Spiel zu nehmen. Eintritt für Instanzen, Gebühren für Reperaturen, hohe Kosten für Reittiere und und und. Es hat den Preisverfall, in den meisten Fällen, trotzdem nicht verhindert.

Ab und zu ist der Wert gewisser Dinge auch wieder gestiegen. Aber das lag nie daran dass die Spieler schlauer geworden sind, sondern immer nur an einem: Angebot & Nachfrage.

Das die Preise am Anfang für viele Dinge so hoch waren, lag auch daran, dass es nicht viele gab die es herstellen konnten. Nun, in den letzten Monaten, haben viele Spieler mindestens einen Craft auf 50 gebracht, einige sogar mehrere, oder zumindest 35+ und nun will jeder was vom Gil-Kuchen ab haben. Man schaut, was noch etwas wert ist und versucht in das Geschäft einzusteigen. Und plötzlich ist der Markt überschwemmt, es ist aber gar nicht die entsprechende Abnahme in dieser Höhe vorhanden.

Und die Spieler fragen sich: Liegt es an der Nachfrage oder an meinem Preis? Und natürlich will man seinen Inventar Platz leer kriegen, auch mal wieder was anderes herstellen und nicht ewig auf den Sachen sitzen bleiben. Und dann fängt man an zu unterbieten. Damit man auch ja möglichst als erster sein Item verkauft.

Besonders bei Endgegenständen wie Rüstungen und Waffen ist dies nunmal der Fall. Irgendwann ist die Community ausreichend versorgt. Zumal man Dinge die man nicht mehr braucht einfach reparieren und weiter verkaufen kann. Die Community braucht nunmal keine 100.000 Krabbenbögen (NQ). Irgendwann ist die Grenze eben erreicht wo kein Bedarf mehr ist, oder nur alle Jubeljahre mal.

Zur Auktionshaus-History...
Final Fantasy XI hatte so eine History. Es wurden nur die letzten 10 Verkäufe angezeigt. Mit Verkäufer, Käufer, Datum und Verkaufspreis. In der AH Übersicht hat man anhand einer Zahl gesehen wie viele Gegenstände derzeit im Angebot sind. Und nun hieß es blind bieten. Dabei galt: Das billigste Item wird zuerst verkauft.

Also wenn jemand am 01.01.2011 das Item für 20k reingesetzt hat und am 02.01.2011 einer für 19k und am 03.01.2011 einer für 18k, dann wird das Item für 18k zuerst an den Mann gebracht, obwohl das für 20k schon länger drin ist.

Außerdem wird es zu dem Preis verkauft der geboten wurde. Sprich: Wenn in der History steht dass der Gegenstand 10x für 20k verkauft wurde, und das Item steht 1x für 18k drin, und jemand kommt, richtet sich nach der History und bietet direkt 20k, dann wird es auch für 20k verkauft und 20k werden auch in der History als letztes Gebot eingetragen, obwohl derjenige es auch für 18k hätte haben können.

Aner auch dieses System hat Null verhindert dass der Preis gefallen ist. Denn wenn sich ein Item für 20k verkauft und es stehen 99 Items im Auktionshaus, dann kann man sich einfach denken, dass es eine ganze Weile dauern wird, bis sich das eigene Item verkauft, wenn man ebenfalls 20k verlangt. Und man kann sich auch denken, dass da bereits einige Angebote dabei sind, die tiefer liegen wie 20k. Also überlegt man sich, wie viel billiger man seines anbieten sollte und setzt es unter 20k rein.

Und dann gibt es eben solche Leute, die nicht blind einfach 20k bieten, sondern sich Zeit nehmen und erstmal bei 15k oder sogar bei nur 10k anfangen und dann langsam hochbieten. Und irgendwann erwischen sie eben das günstigte Angebot. Und das wird dann auch eingetragen. Und plötzlich stehen 9x 20 und 1x 15k in der History. Und dann probiert er es nochmal für 15k und kriegt es auch diesmal. Und schon stehen 2x 15k in der History. Und dann kommen die nächsten und stellen ihre auch für 15k rein weil sie keine Luste haben bei 99 Angeboten ewig auf einen verkauf zu warten.

Und zack. Schon hast du Preisverfall.

Ich denke, egal wie man es macht, es gibt davor einfach keinen Schutz. Es spielen zu viele Faktoren mit rein. Man wird eine ganze Community nicht dazu kriegen wirtschaftlich zu denken. In die gleiche Richtung zu denken. Es wird immer jemanden geben der unterbieten wird. Die Anzahl der Rang 50 Crafter wird steigen, die Konkurenz wird größer werden, aber die Nachfrage nicht. Oder nur geringfügig.

Daher konzentriere ich mich seit jeher ausschließlich auf Verbrauchware! Ware die die Leute kaufen und die wieder aus dem Spiel verschwindet. Angelköder, Pfeile, Tränke, Nahrung, Scherben oder eben Material welches zum skillen benötigt wird. Fische, Erze, Holz, Textilfaser und und und.

Auch hier gibt es Preisverfall, keine Frage. Es ist immer eine Frage: Wie viel Aufwand braucht es an die Zutaten zu kommen, sie zu verarbeiten und wie hoch ist der Bedarf?

Mit der Zeit wurde es in FFXI einfacher gewisse Gegenstände für bestimmte Pfeile zu bekommen. Der Nachschub war größer, weil immer mehr Leute die Zutaten herstellen konnten. Und zack ist der Preis gefallen. Sowohl für die Materialien als auch die Pfeile am Ende selbst. Aber dafür hat SE dann auch die Pfeilherstellung beschleunigt.

Ich persönlich störe mich nicht so sehr an dem Preisverfall. Für mich ist das... man könnte sagen, eine natürliche Entwicklung in einem MMO. Bald wird es neue Items geben mit Material was nur schwer, bzw. noch schwerer, zu bekommen ist. Der Preis für alte Sachen wird fallen, der Preis für die neuen die ersten Wochen und Monate astronomische Höhen haben.

Ich finde das eigentlich auch recht spannend. Den Markt beobachten, was sich verändert, was kommt neues hinzu, wo kann man aktuell Geld verdienen, was ist Schrott.

So, und nun habe ich wieder einen kleinen Roman geschrieben um meinem Ruf gerecht zu werden und auch zu bleiben!