Gagin saß im Kreis seiner Familie. Er hatte das Schutzallerheiligenfest genützt, um einmal Pause vom anstrengenden Abenteurerleben zu machen.
Ratlos fuhr er durch sein wuscheliges Haar. „Hmm, gruseliges ist mir schon vieles passiert!“, erklärte er seinen Nichten und Neffen, die vor ihm auf den Boden saßen und ihn um eine Geschichte baten.
„Aber wisst ihr was wirklich seltsam war?“ Er ließ diese Frage kurz im Raum stehen dann fing er an zu erzählen:
Er war gerade unterwegs im Hochland von Coerthas. Es war bitterkalt und der kleine Lalafell schlotterte vor Kälte. Immer wieder sah er sich um, ob nicht ein Wolf ihn gerade als Snack auserwählt hatte.
Plötzlich flirrte die Luft hinter ihm, erschrocken drehte sich nun vollständig um. In einer fließenden Bewegung nahm er den Bogen von der Schulter und legte einen Pfeil ein. Das Flirren bekam immer klarere Formen und Konturen. Er sah Kopf und einen Teil von einem riesigen, humanoiden Wesen. Der Riese von dem er seltsamerweise immer nur den oberen Teil sehen konnte sah aus wie ein Hyur. Dunkelbraune Augen musterten ihn aus einem eigentlich freundlich aussehenden Gesicht. Die Kleidung, die dieses Wesen trug war aus einem seltsamen Stoff gefertigt. Sehen konnte er nun auch die Hände des Riesen. Seltsamerweise ruhten sie auf einem schwarzen sehr flachen Kästchen. Gerade eben beugte sich das Wesen mit fragenden Blick vor. Gagin löste sich aus seiner Erstarrung und hob seinen Bogen.
Verwirrt runzelte sein großer Beobachter die Stirn und dann hämmerte er kurz auf dieses Kästchen ein, dabei wanderte sein Blick rechts an Gagin vorbei. Dann wartete es eine Weile, nur um dann wieder seine Finger über das flache schwarze Ding vor ihm wandern zu lassen.
Gagin beschloss sicherheitshalber einen Pfeil abzufeuern.
In diesem Moment wanderte die rechte Hand des Riesen auf die Seite und die linke Hand drückte auf einen bestimmten Platz auf dem Kästchen.
Im nächsten Moment hatte Gagin den Bogen geschultert und war einen Schritt zur Seite gehuscht. „Das wollte ich doch gar nicht tun?“, schoss es ihm durch den Kopf und verzweifelt sah er zu dem Riesen, der ihn ratlos musterte. Die Hände des Hyurs waren wieder in Bewegung und Gagin musste sich nun, ob er wollte oder nicht nach vorne, hinten und zur Seite bewegen, sogar tanzen musste er. „Mein Gegenüber ist sicherlich ein mächtiger Schwarzmagier, oder ah jetzt hab ich es, es ist ein Garlear. Ja, so musste es sein und dieses Kästchen vor ihm ist ein Magitek Artefakt“. Plötzlich tauchte Federbusch, Gagins Chocobo neben dem Lalafell auf. Das nächste was er tun musste war auf diesen aufzusteigen und wegzureiten. Immer wieder drehte sich Gagin um und den Zwölfen sei Dank langsam löste sich der riesige Hyur wieder in einem Wirbel auf.
„Was war das für ein Wesen, Onkel Gagin?“, fragte ein Neffe, nachdem dieser aufgehört hatte zu erzählen. Gagin zuckte kurz mit den Schultern und wie sooft nach diesem Erlebnis fragte er sich, ob nicht der große Hyur in diesem Moment auf sein flaches schwarzes Kästchen drückte und wie immer rieselte es ihm eiskalt den Rücken hinunter, wenn er daran dachte.
Gagin Lohgin; Shiva; Adeligen Ross-Harnisch