Es war ja nur 9x Nein. Das ist für einen Meinungsaustausch in einem Spieleforum noch ziemlich moderat, finde ich.
Ich fand das Beispiel mit den Lehrer schon recht treffend, weil es ganz gut beschreibt, wieviel Arbeit es eben sein kann, anderen Spielern helfen zu wollen. Und weil auch Lehrer oftmals mit undankbaren Balgen zu kämpfen haben und lernwillige Schüler mit aufbrausenden Lehrern, die unter Wissenvermittlung verstehen, ein Buch auf einen Vorschlaghammer zu binden und damit auf die Schüler einzudreschen.
Das Beispiel gefällt mir aber auch recht gut und es hat auch einen Haken. Es gibt ja nun sowas wie Straßenschilder und es gibt eine Fahrschule: Beides dient dazu, dem angehenden Fahrer genau zu zeigen, wieviel er hier fahren darf. Beides wird nicht von den anderen Teilnehmern am Straßenverkehr gestellt, sondern vom Staat. Ich gebe dir absolut recht und das zeigt dein Beispiel wunderbar, das Prävention deutlich wichtiger und erfolgsversprechender ist, als im Nachhinein a, einen Scherbenhaufen zu haben, den man aufkehren muss und b, bereits erlerntes, unerwünschtes Verhalten erstmal wieder jemanden abtrainieren zu müssen.
Ich glaube, ich habe nicht direkt viel mitgelesen, wenn Spieler über zu schwere Soloinhalte jammern... nicht hier. Das hatte ich in SWTOR zur genüge und vermutlich deutlich schlimmer als hier. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, worüber die da alles Gejammert haben.
Grundlegend bin ich da sehr zwiegespalten... ich bin RPler und finde einen einfachstmöglichen Storyzugang nicht schlecht, damit ein Spiel auch eine sehr breite Basis an Spieler ansprechen kann. Aber natürlich führt das nicht dazu, das diese Spieler hinreichend an ihre Klasse herangeführt werden und natürlich ist es einem gesunden, allgemeinen Schwierigkeitsgrad abträglich. Ich finde nicht, das FF XIV zu einfach ist, was Storyinhalte und Dungeons angeht. Ich finde sie für mich oftmals zu einfach und würde mir wünschen, das es vlt für die Storyinhalte variable Schwierigkeitsgrade gibt und Savage-vergleichbare 4-Frau Inhalte... aber das führt jetzt vlt ein wenig vom eigentlichen Thema ab.
Spieler zu erziehen kann von anderen Spielern gemacht werden, und wird ja auch oft gemacht, allein schon durch zahlreiche Guides in Schrift/Videoform, sollte aber mMn vorallem seitens des Entwicklers erfolgen. Durch eine ansteigende Schwierigkeitskurve, Tutorials wie die Anfängerarena oder auch einfach dadurch, das sie überlegt und besonnen auf Forderungen reagieren, dies und das zu nerfen.
Dienlich dazu wäre eben auch offizielles Feedback seitens des Spiels - der Parser sei hier prominenterweise genannt.
Jemanden zu kicken halte ich dagegen eher für eine schlechte Möglichkeit, um jemanden etwas beizubringen. Ich streite nicht ab, das es durchaus auch Früchte tragen kann, aber in der Regel wird derjenige, der gekickt wurde, erstmal frustriert und/oder sauer sein. Denkbar schlechte Grundlage, um zu lernen. Oder überhaupt zu verstehen, das er nötig hätte, etwas zu lernen. Daher nochmal meine Frage: Wenn ihr kickt, sagt ihr, warum?
Im Optimalfall ist der Spieler vielleicht einsichtig und ruhig genug, sich selbst zu hinterfragen. Im Normal ist er halt eher pissed. Und selbst wenn er sich fragt, warum bin ich jetzt geflogen, könnte er sich dann nicht auch einreden, das die Gruppe ihn nicht mochte? Oder er geflogen ist, weil er Deutscher ist?
Einfach kicken ist eher als Bestrafung gedacht, denn als ehrliche Hilfestellung, damit er es lernt. (Genauso wenn Heiler Leute ohne Vorwarnung sterben lassen oder Tanks sich bei Fehlpulls einfach danebensetzen)
Die Frage ist doch eigentlich immer, warum derjenige jetzt so schlecht spielt. Ich gebe zu, es ist nicht von der Hand zu weisen, das Durchziehen keine gute Lösung ist. Ich glaube einfach nicht, das diejenigen Spieler mit mieser Performance so deutlich in der Überzahl sind. Und unter denjenigen, die so grottig spielen, diejenigen am zahlreichsten sind, die einfach nur Faul und Ignorant sind. Das ist relativ, faule und ignorante Spieler gibts deshalb immer noch genug und zuviele, aber im Grunde sieht man in den Inhalten ja nur kurze Momente und schlechte Leistung kann als Grund eben auch noch Unerfahrenheit (mit der Klasse/Rolle/Inhalt) sein, Unkonzentriertheit, Ablenkung oder einfach ein stressiger Tag... inwieweit das als legitime Entschuldigungen gelten, um dadurch der Gruppe zur Last zu fallen, ist aber wohl wieder subjektiv zu bewerten. (Sorry, ich predige wieder zuviel)
Die Frage ist interessanter, als du vermutlich denkst. Das sind zwei relativ extreme Beispiele (du hast daran gedacht, das der Boss bei mir auch liegen muss, hm? ;-)), also wähle ich den Reibungslosen Kampf als diejenige, mir besser gefallende Option. Tatsächlich ist es aber oft so, vorallem wenn ich als Heiler unterwegs bin, das mir ein bisschen holprige Runs deutlich mehr Spass machen, als wenn alles glatt läuft. Wie oben erwähnt, finde ich die Dungeons hier oftmals doch recht und beizeiten auch zu einfach - da kommt mir ein wenig Stress seitens meiner Mitspieler durchaus gelegen.
Weniger mag ich dann in der Tat Speedruns, wo der Tank alles zusammenpullt und wir es wegbomben, auch wenn es klappt und der Dungeon nach 15 Minuten vorbei ist. Wobei das auch auf den Dungeon ankommt.