Ich finde Angels "Selbst Schuld - Feuer Frei"-Meinung zu oberflächlich wenn ich ehrlich bin. Man kann auch mit einer Person Schluss machen, die man dennoch über alles liebt oder wo lange Gefühle im Spiel waren.
Manchmal reichen aber Gefühle einfach nicht mehr aus. Nicht jeder lebt in einer Disney-Welt in der am Ende die Liebe siegt und man glücklich bis ans Ende seiner Tage ist.
Daher:
Ich finde man muss diese Frage genauer untergliedern.
Erst einmal muss man schauen um was für eine Art von Beziehung es sich gehandelt hat und wie man zu dem Kumpel steht.
Was ist es für ein Freund: Heutzutage nennt man Menschen extrem schnell "Kumpel" oder "Freund" aber ist er das für dich auch. Ist es nur ein Bekannter oder der Freund eines Freundes, der gelegentlich mal beim saufen dabei ist?
Kannst du diese Frage mit ja beantworten würde ich die moralische Frage gar nicht stellen. Da wäre es in meinen Augen okay, sonst könnte man ja mit niemandem mehr schlafen, den irgendwer kennt die Maus immer.
Ist es aber ein richtiger Freund, dann würde ich die nächste Frage stellen
Was für eine Beziehung war es und was weißt du darüber: War es nur ein kurzes Techtelmechtel, bei dem keine Gefühle sondern nur Druck auf der Pumpe war oder waren starke Gefühle im Spiel bzw. sogar eine Langzeit-Beziehung.
Grade wenn es ein guter Freund war wirst du die ein oder andere Info über die Beziehung haben. War von Liebe die Rede oder nur von "Ich butter die Alte, mach auf Beziehung, vögel andere und schieß sie ab wenn ich was besseres hab" die Rede.
Bei letzterem kommt für mich die moralische Frage wieder nicht auf.
Handelt es sich jetzt aber um einen guten Freund und eine ernste Beziehung gibt es für mich 3 moralische Grund-Einstellungen:
1. Grundeinstellung: Nach dem Motto "Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß" oder auch "it's better to ask for forgiveness than permission".
Sicher die einfachste und lukrativste Methode. Du checkst, ob die Maus den Mund halten kann, um sicher zu gehen, dass nichts an deinen Freund heran kommt und butterst die Alte einfach weg.
Der Weg des geringsten Widerstandes. Du hast dein Ziel erreicht und bist jedem Stress den es hätte geben können aus dem Weg gegangen.
Ich denke, dass viele diesen Weg gehen, auch wenn sie es nicht gerne zugeben würden, alleine auch weil der Reiz des Verbotenen einfach oft groß ist. Moralisch natürlich mehr als fragwürdig.
2. Grundeinstellung: "Nur fragenden Menschen kann geholfen werden". Du nimmst deinen Mut zusammen und sagst deinem Freund was Sache ist.
Das du mit seiner Ex-Freundin schreibst/sie getroffen hast/ihr gequatscht habt/usw.
Und das sich da was entwickelt und ob es ihn stören würde wenn du dein Glück versuchst (ob jetzt für nen ONS, F+ oder eine Beziehung). Hier gibt es natürlich Nachteile:
Was ist wenn er nein sagt? Hältst du dich dran oder sagst du dir, dass er froh sein kann das du überhaupt gefragt hast.
Und was ist wenn er ja sagt weil du ein guter Freund bist aber im Endeffekt trotzdem ein Problem damit hat und das eure Freundschaft belastet? Ist es dir das Wert. Moralisch bist du schon mal sicher.
3. Grundeinstellung "Karma strikes back". Hier könnte die Person die "Ich frage um Erlaubnis"-Person z.B. fragen wie es als guter Freund überhaupt zu einer solchen "Frage"-Situation kommen konnte.
Die "Karma strikes back"-Fraktion würde unter keinen Umständen etwas mit der Ex eines Freundes anfangen, sondern diese sofort "abblocken" wenn es zum Flirt kommt. Moralisch einwandfrei.
Die Frage ist, was du für ein Typ bist und wo du deine Prioritäten setzt und auch wie gut du deinen Freund und seine Reaktionen kennst.
Meine ganz eigene Meinung zu diesem Thema:
ICH persönlich würde nichts mit der Ex eines Freundes anfangen, nicht weil ich von Anfang an moralisch einwandfrei war,
sondern weil ich mit dem ganzen meine Erfahrungen gemacht hab und der Meinung bin, dass ich für nen sinnlosen #!@& nicht meine Freundschaften kaputt mache.
Wenn ich jemanden abschleppen will, geh ich in den Club und reiße mir irgendwen Fremdes und gut ist.
Generell versuche ich die Freundinnen meiner Freunde als a-sexuell zu betrachten um erst gar keine Fantasien aufkommen zu lassen, die mich dann in die moralische Zwickmühle bringen. Sie sind einfach tabu. Punkt.
Ich möchte auch nicht, dass einer meiner Freunde etwas mit meiner Ex anfängt, nicht weil noch irgendwelche Gefühle irgendwelche Gefühle im Spiel sind,
sondern weil es dafür generell ja diverse andere Gründe gibt
(du musst auf einmal mit deinem Kumpel über seine Nummern mit deiner Ex reden, evtl wird mehr draus und ihr hängt wieder aufeinander,
was ist wenn ihr euch oft seht und da wieder mehr wird und DU auf einmal in der Situation bist deinem Freund zu sagen, dass zwischen euch was läuft [Ping Pong] oder es verletzt dich eben doch,
weil du mit dieser Person gewisse Dinge geteilt hast, die sie jetzt mit deinem Kumple teilt, oder, oder, oder).
Also musst du dich selber fragen: Würde ich das umgekehrt wollen?
Es gibt so viele Frauen die einfach nur Sex wollen und es ist kaum einfacher als in der heutigen Zeit an unverbindlichen Sex zu kommen, da muss es nicht die Ex meines Kumpels sein.
Aber das ist eben MEINE Meinung. ICH glaube an Karma und daran, dass wenn ich etwas gutes tue mir auch dafür irgendwann (vllt auch unbemerkt) etwas gutes passiert.
Vllt mache ich daraus einen "Blackys-ultimativer-Wie-ich-die-Ex-meines-Kumpels-flanke-Guide"